Wer weiß, was eine Pipa ist? Und noch besser: wer kennt ein Konzert für Streichquartett und Pipa eines chinesischen Oscarpreisträgers?
Die Pipa ist eine Schalenhalslaute der klassischen, traditionellen chinesischen Musik. Der chinesische Dirigent und für seine Filmmusik zu „Tiger und Dragon“ mit einem Oscar ausgezeichnete Komponist Tan Dun, schrieb im Jahr 1999 ein Konzert für Streichquartett und eben jene Laute. Die Basis für dieses Konzert bildete seine „Ghost Opera“, inspiriert von der 4.000 Jahre alten Tradition taoistischer Beerdigungszeremonien, in deren Rahmen Schamanen mit den Geistern aus Vergangenheit und Zukunft kommunizieren und Dialoge zwischen der Natur und der menschlichen Seele entwickeln. Das Pipa-Konzert ist ein Werk voller dynamischer und klangfarblicher Effekte, eine anspielungsreiche (Bach-Zitat) und zugleich sinnliche Musik und mit einem äußerst virtuosen Solo-Part. Ganz im Sinne eines theatralen Ausdrucks spielen die Musiker*innen nicht nur, sie stampfen, seufzen, schreien und brüllen sogar. Ein faszinierendes, mitreißendes Werk und eine abenteuerliche Reise in verschiedene Klangwelten und Kulturen.
Die Pipastimme wurde von Chia-Ling Chang für Liuqin, ebenfalls ein chinesisches Zupfinstrument, bearbeitet.
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