Die Herrentoilette in einem Kaufhaus. Eine freundliche Stimme ertönt aus dem Lautsprecher: »Meine Damen und Herren, das Kaufhaus wird jetzt geschlossen. Wir öffnen wieder am Montag um 9 Uhr mit vielen interessanten Sonderangeboten.« Stille. Es öffnet sich die erste Toilettentür, die zweite und schließlich auch die dritte. Diese drei Herren hatten eigentlich nur noch kurz »auf’s Stille Örtchen gemusst«, ehe sie zum Weihnachtsfest nach Hause eilen wollten. Nun aber stehen sie hinter verschlossenen Türen: Stefan Riemer, Verkäufer in der Sportabteilung, der Lagerarbeiter Reinhard Dahlmann und der Geschäftsführer des Kaufhauses, Karl-Heinz Bruns. Nach anfänglichen klaustrophobischen Schüben steht fest, dass man sich für die nächsten drei Tage auf diesem »Örtchen« einrichten muss, ob man will oder nicht. Ohne Fenster, ohne Uhr, mit einer Fleischwurst und einer Flasche Schnaps. Und das einzige Handy hat dort unten keinen Empfang. Eingesperrt brechen nach und nach die Lebensentwürfe, prallen Probleme, Schwachstellen und Ängste hemmungslos aufeinander. Es wird klar, dass alle drei ein unausgesprochener Konflikt verbindet . . .

Drei Menschen, die sich sonst lieber aus dem Weg gehen würden, sind dazu verdammt, die friedlichen Weihnachtstage miteinander auf dem WC zu verbringen? Auf der Toilette sind alle gleich, egal ob König oder Bettler, hier muss jeder die Hosen runter lassen. Drei Tage und Nächte werden somit zur Ewigkeit. Eine exzellente Notsituation, die viel Spielraum für Komik und zwischenmenschliches Debakel schafft. weniger