Die Juden
Berliner Ensemble/ Probebühne
Ein Lustspiel in einem Aufzuge von Gotthold Ephraim Lessing
Lessing benutzt durchaus gängige Theaterrequisiten: Eine Dose (nicht ein Brief) setzt die Enthüllungsintrige in Gang. Aber absolut neu, ja kühn vorausdenkend ist, wie Lessing seine Hauptfigur zeichnet. Eine Sensation und 1749 zugleich Anlaß für finstere Religionswächter: Zum ersten Mal in der Geschichte des Theaters ...
Lessing benutzt durchaus gängige Theaterrequisiten: Eine Dose (nicht ein Brief) setzt die Enthüllungsintrige in Gang. Aber absolut neu, ja kühn vorausdenkend ist, wie Lessing seine Hauptfigur zeichnet. Eine Sensation und 1749 zugleich Anlaß für finstere Religionswächter: Zum ersten Mal in der Geschichte des Theaters betritt die Figur eines positiv gezeichneten Juden die Bretter des Welttheaters.
Ein Lustspiel über den Antisemitismus – ist das nicht eine Ungeheuerlichkeit? George Tabori verändert kein Wort des Textes und doch enthüllt das alte Lustspiel ein anderes Gesicht, wenn heute das grelle Licht der Gegenwart den Text bis in die feinsten Ritzen ausleuchtet.
"Es war das Resultat einer sehr ernsthaften Betrachtung über die schimpfliche Unterdrückung, in welcher ein Volk seufzen muß."
Gotthold Ephraim Lessing
"Der Witz des alten Zauberers Tabori ist gestisch-pantomimisch, der Witz des jungen Lessing rhetorisch-dramaturgisch. Beide fahren den Schauspielern in Geist und Glieder, und so entsteht das kleine Wunderwerk dieser Aufführung. Applaus."
Süddeutsche Zeitung
- Lisette Therese Affolter
- Ein Reisender Boris Jacoby
- Michel Stich Felix Tittel
- Christoph Michael Rothmann
- Martin Krumm Marko Schmidt
- Ein junges Fräulein Judith Strößenreuter
- Der Baron Axel Werner
- Inszenierung George Tabori
- Bühne Etienne Pluss
- Kostüme Margit Koppendorfer
- Musik Hans-Jörn Brandenburg
- Dramaturgie Hermann Beil