In „Between the River and the Sea“ taucht der palästinensisch-israelische Schauspieler Yousef Sweid in das Chaos von Identitäten, Wahrheiten und Familienleben ein. In Haifa christlich-arabisch aufgewachsen, zieht er heute seine zwei jüdisch-arabischen Kinder in Berlin groß und setzt sich mit seinem persönlichen Dazwischensein auseinander – wo Widersprüche aufeinanderprallen und Slogans versagen. Mit beißendem Humor und schonungsloser Ehrlichkeit verwebt Co-Autorin und Regisseurin Isabella Sedlak Sweids persönliche Geschichten, politische Reflexionen und absurde Alltagsmomente zu einem scharfsinnigen, dramatischen Text. Eine unerschrockene Solo-Performance, die sich jeder Eindeutigkeit entzieht, die keiner stringenten Erzählung folgt, sondern zum Plädoyer wird: Für Nuancen, für das Zuhören und für Geschichten, die selten erzählt werden. Unbequem, unvergesslich, ungefiltert.

Uraufführung am Maxim Gorki Theater, Berlin
weniger